Antworten zum Anstieg der PSW-Elternbeiträge

Stadtrat verpasst Frist um fast ein halbes Jahr

Im letzten Schuljahr erhöhte die Primarschule Wädenswil die Elterntarife der Betreuung. Dies in einem Ausmass, das viele Reaktionen von Eltern und kritische Fragen vom Parlament provozierte. Anfangs Oktober gaben Stadtrat und Schulpflege endlich Auskunft.

Eine Frage betraf die Tarife der untersten Einkommensklassen, die teilweise um das Doppelte

der Teuerung erhöht wurden. Dass diese Erhöhung sowieso «vorwiegend vom Sozialamt bezahlt» werde ist eine harte Sichtweise des Stadtrats. Gerade Familien, die knapp über dem Existenzminimum leben, wird diese laut Antwort «nominell kleine Erhöhung» schmerzen. Schliesslich muss der Betrag auf die Anzahl Betreuungstage und pro Kind hochgerechnet werden. Da kommt rasch ein stattlicher Betrag pro Monat zusammen. Familien ohne grosse finanzielle Reserven sind oft auf familienergänzende Betreuung angewiesen, weil beide Elternteile zum Einkommen beitragen müssen – auch mit Schichtarbeit.

Ins gleiche Kapitel fällt der Morgentisch, der in Wädenswil nicht subventioniert wird. Ebenfalls klar zum Nachteil der Geringverdienenden, weil diese Eltern oft in Jobs ohne gleitende Arbeitszeit angestellt und auf das Angebot des Morgentischs angewiesen sind.

 

Interpellation bringt positive Impulse

Andere Antworten fallen erfreulicher aus. Die Ungerechtigkeit, dass Eltern für Absenzen zur Kasse gebeten werden, die durch die Schule verursacht sind, wurde auf das neue Schuljahr hin korrigiert. Immerhin gibt es nun eine Reduktion des Elternbeitrags. Wichtig ist auch die Aussage vom Stadtrat, wonach gütliche Lösungen in Härtefällen möglich sind und weiterhin stattfänden, obwohl dazu in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen nichts mehr geschrieben steht. Und die Schulpflege soll endlich transparenter werden, indem ihre Entscheide nach vergleichbaren Regeln wie beim Stadtrat veröffentlicht werden. Das ist erfreulich und längst überfällig.

Dieser Artikel erschien im November 2024 in der Parteizeitung «So!».