Klimanotstand in Wädenswil

An der Gemeinderatssitzung vom 20.05.2019 diskutierte der Gemeinderat ein Postulat, das die Ausrufung des Klimanotstandes forderte - und den Stadtrat aufforderte, Wädenswils Nettoemissionen bis 2050 auf Null zu senken.

Nach jahrelangem Zögern scheint sich endlich etwas zu bewegen. Der Klimawandel, vielleicht die grösste Herausforderung des 21. Jahrhunderts, wird endlich als Problem wahrgenommen. Das Postulat der SP hatte zwei Ziele: Einerseits sollte durch den symbolischen Klimanotstand ein starkes Zeichen gesetzt und eine Erinnerung an Stadt- und Gemeinderat ausgesprochen werden. Und der Bericht des Stadtrates hätte allen aufgezeigt, wie viel nötig sein wird damit Wädenswil seinen Beitrag zur Lösung der Klimakrise leistet.

Der Stadtrat wollte das Postulat allerdings nicht entgegennehmen. Man mache bereits viel und sei sich der Problematik sehr wohl bewusst. Dieser schwachen Argumentation folgten die SVP, die in der Förderung der lokalen Landwirtschaft die Lösung sah und die FDP, die behauptete bei sachpolitischen Vorstössen wäre sie natürlich jederzeit dabei, hier jedoch nicht. Zusammen mit den Stimmen von CVP und BFPW gab es so eine knappe Mehrheit gegen den Vorstoss.

 

Einen gewissen Effekt hatte das Postulat wohl dennoch. Als Reaktion auf das Postulat fordert die SVP, die bisher in erster Linie durch Kürzungsmassnahmen aufgefallen ist, die Schaffung eines Fonds zur Förderung erneuerbarer Energien mit 100’000 Franken jährlich. Die SP hofft, dass dieser Gesinnungswandel mehr ist als ein PR-Stunt.