Leistungsaufträge am Spital Zimmerberg

Fraktion der SP Wädenswil betreffend Leistungsaufträge am Spital Zimmerberg

Wie ich dem heutigen Tages-Anzeigers entnehmen kann, dürfen seit Beginn dieses Jahres im Krankenhaus Sanitas in Kilchberg bei allgemein versicherten Patientinnen und Patienten keine Eingriffe an der Wirbelsäule mehr durchgeführt werden. Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Verena Diener hat den entsprechenden Leistungsauftrag entzogen. Für das Spital Sanitas wiegt diese faktische Schliessung des Wirbelsäulenzentrums schwer, entfallen doch zehn Prozent aller Pflegetage auf Wirbelsäulenpatienten.

Gemäss Auskünften der Gesundheitsdirektion ist dieser Abbau in der Wirbelsäulenchirurgie ein Pilotprojekt, dem Massnahmen in anderen Fachbereichen folgen sollen. Mit der Konzentration gewisser Leistungen will die Gesundheitsdirektion die Effizienz in den Spitälern erhöhen und die Qualität verbessern. So werde im Moment auch die Bauchchirurgie überprüft. Angesichts der explodierenden Gesundheitskosten ist grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden.

Am Spital Sanitas ist von „staatlicher Willkür“ die Rede. Die Gesundheitsdirektion weist diesen Vorwurf zurück: Der Leistungsauftrag sei befristet gewesen, alle Beteiligten hätten gewusst, was auf sie zukommen könnte. Im Übrigen verweist sie auf ihren gesetzlichen Auftrag, eine Spitalplanung zu führen und eine bedarfsgerechte Versorgung sicher zu stellen. Darum könne die Leistungserbringung eingeschränkt werden, wenn dies aus sachlichen Gründen angezeigt sei.

Das Wädenswiler Parlament wird in Kürze über die neue Organisationsform ihres Regionalspitals befinden. Diese Ankündung aus der Gesundheitsdirektion, aber auch die teilweise Neuzuteilung der Gemeinde Thalwil zur Spitalregion Zürich, werden den Entscheid nicht leichter machen.