Platzt der bezahlbare Wohn(t)raum?

Swiss Life kauft den Au-Park für 190 Mio. Für die versprochenen preisgünstigen Wohnungen sieht es schlecht aus.
Baustelle Au-Park: 2028 soll hier die Kanti Zimmerberg ihren Betrieb aufnehmen
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Intershop verkauft Entwicklungsprojekt Au-Park

«Au-Park-Verkauf spielt Millionen in die Wädenswiler Steuerkasse», jubelte im September die Zürichsee-Zeitung. Die Freude ist verständlich. Währen wird sie vermutlich nur kurz. Für Swiss Life, mit über 1360 Liegenschaften (Stand 2021) nach eigenen Angaben die «Eigentümerin des grössten privat gehaltenen Immobilienportfolios der Schweiz», bedeutet dies erst einmal Kosten. Zum Kaufpreis kommen die Kosten für den Bau der 250 Wohnungen. Geld, das wieder eingespielt werden muss. Schliesslich handelt sich um Investitionsliegenschaften. Investitionen tätigt man wegen der Aussicht auf Ertrag. Den generiert man unter anderem mit Mieteinnahmen.

 

Keine Zusammenarbeit mit Genossenschaften

Anders als Intershop, die es offenliess, ob eine Genossenschaft den Bau der bezahlbaren Wohnungen übernehmen könnte, will Swiss Life die Gebäude selber bauen. Ob die Übernahme einen Einfluss auf den Mietpreis der restlichen Wohnungen haben wird, könne man derzeit nicht sagen, so Swiss Life gegenüber der Zeitung: «Die Mietpreise der Wohnungen werden, wie bei solchen Projekten üblich, erst zum Start der Vermarktung festgelegt». Übersetzt: Es wird bezahlbaren Wohnraum geben – für die Vermögenden.

Dieser Artikel erschien im Mai 2023 in der Parteizeitung «So!».