Schriftliche Anfrage Energieholz für Heizverbund-Anlagen

Fraktion SP-EVP Wädenswil zusammen mit Grünliberale betreffend Energieholzbeschaffung für Heizverbund-Anlagen

Die Folgen der Ukraine-Invasion und die Bestrebungen, sich von russischem Gas und Öl unabhängig zu machen, führen zu einem größeren Druck auf die Energieholzversorgung. In der Energiestrategie hat die Stadt Wädenswil an verschiedenen Standorten den Ausbau von Wärmeverbünden auf Basis von Holzschnitzel-Heizungen geplant. Im Masterplan Energie bekundet der Stadtrat, dass Wädenswil den Anteil Holzenergie bis 2035 verdoppeln will.

 

Aus einer Potenzialanalyse der Fachgruppe Energiestädte Zimmerberg geht hervor, dass für die Region Zimmerberg verschiedene grössere Anlagen und Projekte zur Nutzung von Energieholz geplant sind. Der Brennholzanteil in den Wäldern auf Wädenswiler Gemeindegebiet beträgt ca. 1/3 der anfallenden Holzbiomasse, und kann aufgrund von Käferbefall und Klimaschäden noch etwas höher werden, aber über eine längere Dekade wieder abfallen, deshalb kann vermutlich nicht nur auf regionale Versorgung gesetzt werden. Es ist deshalb empfehlenswert, die Holzversorgung überregional zu denken. Falls der Bedarf aus überregionalen Quellen gedeckt werden muss, soll auf ökologische Vorgaben bezüglich Ursprung, Transportwege und Garantie, dass es sich um Energieholz handelt, geachtet werden.

 

Für uns ist klar, fürs Heizen ist es empfehlenswert, auf Sonne, Erdwärme oder Seewasser zu setzen.

 

Die Antwort des Stadtrates

Der Stadtrat verweist in seiner Antwort auf eine Untersuchung, welche die «Fachgruppe Energiestädte Zimmerberg» (FGEZ) bei den Branchenverbänden «Biomasse Suisse» und «Holzenergie Schweiz» in Auftrag gegeben hatte. Ebenso verweist er auf die Richtlinien der beschlossenen Energiestrategie 2050 und das neue kantonale Energiegesetz, worin der energetischen Nutzung von Biomasse eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zukommt.

Interessant ist für uns die Beantwortung von Frage 4, ob es überhaupt sinnvoll ist, Holz für Gebäudewärme zu verbrennen? Sollte man Holz nicht vor allem für den Hochtemperaturbereich verwenden?

Die Antwort des Stadtrates lässt hoffen, und zeigt, dass die Energiestrategie bereits in die Planung einfliesst, und dass die Nutzung von Umweltwärme und Abwärme Vorrang vor der Nutzung von Energieholz haben. Schlussendlich wird wohl nur das Gebiet Gerberacher, das weder über Seewasser- noch Geothermiepotenzial verfügt, in Zukunft zusätzlich zum Wärmeverbund Untermosen für einen Heizverbund auf Basis von Energieholz in Frage kommen.